Unter vier Augen
Seelsorge und Beichte
Jesus Christus spricht:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
Matthäus 11,28
Unter vier Augen
Jesus Christus spricht:
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
Matthäus 11,28
Seelsorge heißt, dass wir Christen uns um einander sorgen. Dass wir für einander da sind. Und dass wir einander Gottes Wort so zu sagen versuchen, dass es unser Leben reicher macht.
Seelsorge gehört zum Leben wie das Zähneputzen. Zuhören und Nachfragen: Pflege für die Seele.
Es gibt besondere Ereignisse, bei denen es gut tut, eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger zu haben:
Eine Beziehung bröckelt.
Ich habe Schuld auf mich geladen.
Ein geliebter Mensch stirbt.
Ich bin Opfer geworden, von Mobbing, von Gewalt, von sexuellen Übergriffen.
Wir tun, was wir können, damit niemand allein bleibt mit seinen Sorgen. Alles, was Sie uns in der Seelsorge anvertrauen, unterliegt der Schweigepflicht. Wir sind für Sie da:
Für ein Seelsorgegespräch gibt es keine Voraussetzungen. Sie müssen nicht der Kirche angehören, um Seelsorge in Anspruch zu nehmen.
Beichte bedeutet Bekenntnis – ich gestehe ein, dass ich von Gott abgekommen bin. Zur Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott im Abendmahl beichten wir lutherischen Christen im Gottesdienst gemeinsam. Die Worte, die wir dazu sprechen, treffen sicher mal mehr, mal weniger die Gemütslage jedes Einzelnen. Viele erleben die gemeinsame Beichte und den folgenden Zuspruch, dass Gott unsere Schuld vergibt, als starres, ja unverständliches Ritual.
Andererseits wissen doch viele um ihre Fehler im Miteinander und gegenüber Gott. Klar, ein Christ kann und soll allein (auch ohne Beichte) versuchen, immer besser zu leben. Aber was wird aus meinen Fehlern, die ich mit mir herumschleppe?
Deshalb machen wir hier Werbung für die Beichte: Nicht nur im Gottesdienst, sondern auch unter vier Augen. Wenn wir einander nicht von unseren Fehlern, unserer Schuld erzählen und einander in Gottes Namen aufrichten – wer tut es dann? Wie viele leiden an ihrer Schuld, die sie nirgendwo los werden.
Was ist eine evangelische Beichte?
Es beginnt damit, dass Eine / Einer eine Schuld bekennen will. Sie / er sucht sich jemanden, der alles für sich behält, was im Beichtgespräch erzählt wird. Die Pfarrer sind zum Schweigen verpflichtet, selbst vor Gericht. Der Beichtende erzählt dem Hörenden sein Anliegen. Der Hörende kann Fragen stellen. Dann fasst er das Anliegen zusammen – ist es richtig verstanden? – und bringt es im Gebet vor Gott.
Beichtender und Hörender bleiben eine Weile im stillen Gebet, dann spricht der Hörende dem Beichtenden Gottes Liebe und Gnade zu. Mit der Bitte um den Segen für den weiteren Lebensweg endet die Beichte.