Die Kirche in Greifendorf ist die jüngste und größte Kirche der Marienkirchgemeinde im Striegistal. Sie thront direkt an der B 169 zwischen Döbeln und Hainichen und ist weithin sichtbar.
Greifendorf wird 1267 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Ursprünglich ebenfalls im Besitz des Ritters Ulrich von Maltitz musste dieser jedoch aus Geldnot an das Kloster Altzella verkaufen. Das erste mittelalterliche Kirchlein wurde mehrfach an- und umgebaut und war der Gemeinde schließlich zu klein. An dessen Stelle entstand Mitte des 19. Jahrhunderts die jetzige neugotische Kirche mit 800 Sitzplätzen; die Kirchenweihe erfolgte im Januar 1860.
Der Altar trägt ein ungewöhnliches Altargemälde. Der Dresdner Maler Alfred Diethe bediente sich nicht eines traditionellen Motivs sondern illustrierte das Jesuswort „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ (Matthäus 18,3) Deshalb sieht man auf dem Bild Jesus, der zur Gemeinde redet und dabei mit zärtlicher Geste auf einen Knaben zeigt, der neben ihm steht.
In den Jahren 1987 bis 1995 wurde der Außenbau saniert, der Altarraum wurde im Jahr 1997 restauriert. Der linke Treppenaufgang erhielt denkmalgerecht nachgebaute Treppen. Im Jahr 2006 wurde die einzige verbliebene Glocke (ursprünglich hing diese in der Kirche Briesnitz/Dresden) um zwei in Lauchhammer neu gegossene Glocken ergänzt.
Die weiteren Sanierungsarbeiten erfolgten in vier Bauabschnitten. Der erste Abschnitt (Trockenlegung Fundament, Mauerwerksabdichtung) erfolgte im Jahr 2009, der zweite Bauabschnitt (Sanierung Dachstuhl und Deckenbalken, Austausch Fenster, Begasung) wurde im Jahr 2010 abgeschlossen. 2013 wurden im dritten Bauabschnitt die illusionistische Deckenmalerei restauriert, Malerarbeiten an den Holzflächen der verglasten Logen im Altarraum, der Emporenbrüstungen, Säulen und Kanzel, inkl. Vergoldungen vorgenommen sowie ein Opferputz im Kirchenschiff und Treppenaufgängen aufgebracht. Im vierten Bauabschnitt wurde der Fußboden saniert, wobei Steinmetzarbeiten am vorhandenen Rochlitzer Porphyr und die Verlegung von Bodenplatten aus Cottaer Sandstein erfolgten. Außerdem wurde der Opferputz durch normalen Putz ersetzt und die Elektrik einschließlich der Beleuchtung erneuert.
Zum Pfarrbezirk gehören noch Arnsdorf, Dittersdorf, Naundorf und Moosheim. Die Kirchgemeinde Greifendorf war seit 1999 Schwesterkirche von Marbach, Etzdorf und Gleisberg (Marienkirchgemeinde) und gehört seit dem 1.1.2018 zur Marienkirchgemeinde im Striegistal.
Von April bis September ist die Kirche Samstags von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr zur stillen Einkehr geöffnet. Wenn Sie die Kirche außerhalb dieser Zeiten besichtigen möchten, wenden Sie sich bitte an Brigitte Harzbecher, Tel. 0151 5484 2332.
Anschrift der Kirche: Döbelner Str. 11, 09661 Rossau
Barrierefrei
Die Kirche Greifendorf verfügt über einen barrierefreien Zugang.